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Interview mit Dennis Stöcker (Szenenbild)

WAS WAREN IN IHREM GEWERK DIE GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN?
Mit kleinen Budget und kleinem Team unsere Ideen überhaupt umzusetzen und natürlich den Hirsch in das 11. Stockwerk zu bekommen. Am Hirsch sind wir gescheitert, der musste eine Woche am Fabrikeingang warten...


WAS WAREN DIE SCHÖNSTEN MOMENTE?
Die Location zu entdecken und das erste Mal zu begehen, und die eingerichteten Motive das erste Mal durch die Kamera zu sehen und zu merken, dass unsere Ideen funktionieren.


WIE HABEN SIE ES GESCHAFFT, DIE DÜSTERE ZUKUNFTSVISION VISUELL DARZUSTELLEN?
Die Location hat viel mitgebracht und die perfekte Voraussetzungen dafür geschaffen, unsere Vorstellungen umzusetzen. Gerade in der Unterschicht, unserer Fabriketage, war viel gegeben an das wir prima anknüpfen konnten. In der Oberschicht sind es die Kontraste. Auf der einen Seite haben wir diese Tristesse, die der Raum mitbringt, diesen erdrückenden Brutalismus mit seinen verfallenen Überresten großindustrieller Maschinerie. Der Dreck in den Ecken, der Rost, Schimmel und die Spinnenweben. Dann die ausgestopften Tiere und die eingelegten Tierpräparate. Auf der anderen Seite, dieses futuristisch Saubere, das pompöse Interior und der Überfluss am Büffet. Dazu das einzige Sonnenlicht in der Fabrik, das sich durch die Lamellen der viel zu kleinen Fenster durch den Nebel in den Raum frisst. Und natürlich die Pflanzen, die als letzte Zeugen einer besseren Vergangenheit sorgfältig gehütet und gepflegt werden. Das tolle Licht von Muck macht wahnsinnig viel aus!


WELCHE SPEZIFISCHEN INSPIRATIONSQUELLEN UND REFERENZEN HABEN SIE FÜR DAS SET- DESIGN VERWENDET?
Wir haben im Prozess viel über die Filme von Jean-Pierre Jeunet gesprochen, zum Beispiel Delicatessen oder Die Stadt der verlorenen Kinder. Brazil von Terry Gilliam war immer wieder ein großes Thema, aber auch 12 Monkeys oder Blade Runner. Auch wenn es eigentlich vom Style nicht passt, habe ich mir die Oberschicht oft wie den Hotelzimmer-Trip in Fear and Loathing in Las Vegas vorgestellt. So muss es sich vielleicht für die beiden ArbeiterInnen angefühlt haben. Ansonsten war 70er Space Age Interior immer spannend, weil es gut in den Brutalismus passt.


WELCHE AUFMERKSAMKEIT WÜNSCHEN SIE IHREM GEMEINSAMEN PROJEKT?
Natürlich freut man sich immer, wenn die eigene künstlerische Arbeit so viel Aufmerksamkeit wie möglich bekommt, gerade wenn man so viel Liebe hineinsteckt, wie in dieses Projekt.

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Photo by: Filip Misiak Orestes

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